Tierischer Einsatz im Madle

Speziell ausgebildete Tiere besuchen das Madle und unsere Gäste regelmässig. Die Freude darüber ist unbeschreiblich...

Auf ältere Menschen haben Tiere einen positiven Einfluss, besonders auf das psychische wie aber auch auf das physische Wohlergehen. Tiere können wesentlich zur Lebensqualität im Alter beitragen. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitsfördernde Wirkung von Tieren.

Auch im Alters- und Pflegeheim Madle kommen Tiere regelmässig zum Einsatz: Nebst einem Kleintierstall mit grosszügigen Aussengehege und einem grossen Aquarium (im Restaurant sowie auf der Attika) besuchen uns wöchentlich die Sozialhündin Taruna sowie monatlich zwei Ponys, Arhagonn und Momo.

Das Alters- und Pflegeheim Madle übernimmt damit eine Vorbildsfunktion - kaum ein anderes Alters- und Pflegeheim in der Region bietet regelmässig solche Kontakte mit Tieren an.

 

Seit zwei Monaten kommen Nicole Kim und ihre Hündin Taruna einmal in der Woche ins Madle.

Unsere Gäste können mit Taruna spielen, ihr «Guddeli`s» geben, sie bürsten oder gespannt zuschauen, ob Taruna das versteckte Körbli findet. Es ist wunderbar, die Interaktion zwischen Hund und Gast zu sehen und die positiven Gefühle, die dabei entstehen, mit zu erleben.

Sozialhunde und ihre Halter/in erbringen gemeinsam regelmässig eine wertvolle freiwillige soziale Dienstleistung.

Interview mit Nicole Kim, Besitzerin von Taruna:

Wie heisst ihr Hund und wie alt ist sie?
Sie heisst Taruna und ist 4 Jahre alt.

Wie sind Sie darauf gekommen, ihren Hund als Sozialhund auszubilden?
Taruna war von der Blindenführhundeschule Allschwil unser Patenhund. Mit 10 Wochen ist sie zu uns gekommen und sollte mit ca. 1 1/2 Jahren zurück nach Allschwil. In die Ausbildung als Blindenführhund. Bei den Vorsorgeuntersuchungen ist bei Taruna ein leichtes Augenproblem erkannt worden. Dadurch kam sie nicht in die Ausbildung und durfte bei uns als Familienhund bleiben. Solche Hunde werden dann durch die Blindenführhundeschule als Sozialhunde ausgebildet.

Wo werden Sozialhunde ausgebildet? Wie trainiert man? Gibt es auch eine Abschlussprüfung?
Es gibt in der Blindenführhundeschule Allschwil eine Eintritts- sowie auch eine Abschlussprüfung. Die Ausbildung dauert ca 9 Monate. In dieser Zeit durften wir in mehreren Institutionen wie Alters- und Pflegeheim, Behindertenheim und Schulen trainieren und wurden durch geschulte Trainer/innen der Blindenführhundeschule begleitet.

Was genau ist die Aufgabe von einem Sozialhund?
Auslösen von Freude und Abwechslung, Anregung zu manuellen Handlungen, Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit, Steigerung der Kommunikationskompetenz, Selbsterfahrung und Empfinden eigener Kompetenzen.

Hat ihr Hund noch andere Einsatzgebiete?
Im Moment gehen wir einmal wöchentlich ins Madle.

Freut sich Dein Hund auf einen Einsatz?
Wenn ich den Sozialhunde-Rucksack packe, weiss Taruna was kommt. Wenn ich ihr dann die Sozialhunde-Schabracke anziehe, geht sie "schwanzwedelnd" voraus zur Eingangstür vom Madle. Sie freut sich sehr.

Taruna ist eine Labradorhündin und vier Jahre alt (Foto von Nicole Kim)

Neu besuchen ebenfalls zwei Shetland-Ponys unsere Gäste monatlich auf der Gartenterrasse.

Frau Leibundgut bietet speziell Ponygestütze Aktivierung für Alters- und Pflegeheime an.

Interview mit Nicole Leibundgut, Inhaberin von Equus-Magic:

Haben die Ponys eine besondere Ausbildung erhalten, ähnlich wie bei den Sozialhunden?
Durch meine Ausbildung im Bereich Reitpädagogik und Reittherapie habe ich sie selbst ausgebildet. Nicht jedes Pony ist dazu geeignet: Es braucht ein freundliches Wesen und es sollte nervenstark sein. Das Wichtigste ist aber, dass die Ponys das Vertrauen in den Menschen haben und das Interesse, mit Menschen zu arbeiten. Eine weitere Voraussetzung für so eine Ausbildung ist, dass das Pony ausgeglichen ist. Dazu benötigt es eine artgerechte Haltung sowie eine gute Balance zwischen Arbeit und Erholung. Die Ponys lernen viele Gegenstände, Geräusche ect. kennen, sodass sie unerschrocken bleiben.

Was ist bei Ponys anders als bei Sozialhunden? Welche Sinnesorgane sind bei Pferden besonders ausgeprägt?
Das Pferd als Fluchttier verfügt über sehr feine Sinne, welche sich in der therapeutischen Arbeit zu Nutzen gemacht werden können. Das Pferd erkennt emotionale Stimmungen und fördert einentsprechend reflektierendes und verantwortungsvolles Handeln. Gleichzeitig ist das Pferd neugierig und wertfrei, womit es jedem unvoreingenommen begegnet. Diese wertfreie Akzeptanz sowie der hohe Aufforderungscharakter der Pferde erleichtern Menschen mit Auffälligkeiten die Therapiesituation. Das Zusammensein mit dem Pferd ermöglicht immer wieder Erfahrungen, welche die Grundstimmung des Menschen positiv beeinflussen und unmittelbar auch sein Bedürfnis nach Zuwendung und „Angenommensein“ befriedigen.

Bei welchen Menschen ist der Einsatz von Ponys besonders geeignet?
Für alle pferdebegeisterten Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Spass im Umgang mit Pferden haben, oder den Kontakt zu ihnen suchen. Pferdegestützte Therapie ist hilfreich für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Beeinträchtigungen körperlichen, psychischen oder geistigen Ursprungs. Pferdegestützte Therapie ist auch sinnvoll für all diejenigen, die durch das Pferd etwas über sich herausfinden und für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden tun wollen.

Haben die Ponys bei Ihnen noch andere Einsatzgebiete?
Da der Ausgleich zur Reittherapie sehr wichtig ist, werden die Ponys sehr vielseitig beschäftigt: Während mein Fokus bei der Reittherapie sowie den Pony-Erlebnistagen und im Bereich Bodenarbeit liegt, bespassen die Reitbeteiligungen die Ponys mit Ausritten oder verschiedener Arbeit auf dem Reitplatz. Der Ausgleich zur Reittherapie ist sehr wichtig, sodass die Ponys auch ausgeglichen bleiben.

Freuen sich die Ponys auf einen Einsatz?
Die Ponys wissen nicht wohin es geht oder was für eine Arbeit auf sie wartet, wenn sie in den Pferdeanhänger steigen. Aber ich denke die Freude kommt während dem Einsatz, da sie gerne mit Menschen arbeiten.

Momo ist eine Stute und 23 Jahre alt (Foto von Equus-Magic)

Arhagonn ist ein 14-jähriger Wallach. Beide gehören zur Rasse der Shetland Ponys (Foto von Equus-Magic)